Jahre
Residenz Rüppurr
Jahre
Residenz Rüppurr
50 Jahre Residenz Rüppurr
im November 1971 öffnete die Residenz Rüppurr ihre Türen. Damals wie auch heute sind unsere Appartements begehrt und nachgefragt. Vieles ist in dieser Zeit – in den vergangenen 50 Jahren – geschehen. Der Verein setzt alles daran, die Residenz Rüppurr auch für die kommenden Jahre attraktiv zu halten und behutsam zu modernisieren.
Drei Vorsitzende begleiteten bisher den Verein, vier Direktoren haben die Residenz Rüppurr geleitet. Über 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bemühen sich Tag für Tag, den Bewohnern das Leben so angenehm wie möglich zu machen. Leider begleitet uns seit Anfang 2020 die Coronapandemie. Schweren Herzens haben Vorstand und Geschäftsführung beschlossen, aus diesem Grund auf ein großes Jubiläumsfest zu verzichten.
Das wäre in dieser Zeit nicht das richtige Zeichen. Für die Bewohner der Residenz Rüppurr wird die Residenzküche zum Jubiläum ein ganz besonderes kulinarisches Menü kreieren. Verschiedene kulturelle Angebote werden das Jubiläum ergänzen und abrunden.
All unseren Mitarbeitenden ein herzliches Danke, für die Leistungen, die Sie im vergangen Jahr unter ganz besonderen Bedingungen erbracht haben.
Unseren Bewohnern danken wir für das Verständnis und die Geduld. Gemeinsam konnten wir die zurückliegende Zeit gut meistern und werden dies auch in Zukunft tun – Hand in Hand.
Es grüßen Sie herzlich
Heinz Fenrich
Vorsitzender
Oberbürgermeister a. D.
Wolfgang Pflüger
Geschäftsführer
die bisherigen Vorsitzenden
Otto Dullenkopf
1969 bis 2001
Prof. Dr. Gerhard Seiler
2001 bis 2013
Heinz Fenrich
2013 bis heute
die bisherigen Geschäftsführer
Hans Himmelsbach
1972 bis 1986
Gerd Hurst
1986 bis 2008
Rüdiger Frank
2008 bis 2019
Wolfgang Pflüger
2019 bis heute
Ein halbes Jahrhundert sorgenfreies Leben im Alter
2011 konnte zum 40-jährigen Bestehen eine große Jubiläumsfeier veranstaltet werden, die im Jahr 2021 hätte genauso – wenn nicht größer – werden sollen. Leider verhindert die Corona-Pandemie dieses Vorhaben. Daher geben wir gerne auf dieser Seite durch Auszüge und Ergänzungen der Berichte zum 40. Bestehen des Wohnstifts von Prof. Dr. Gerhard Seiler und Gerd Hurst einen Überblick über die Geschichte des Wohnstifts der letzten 50 Jahre
das erste Altenheim der KFLS-Stiftung am Mühlburger Tor
Die Wurzeln
Die 1830 gegründete Karl Friedrich-, Leopold- und Sophien-Stiftung, kurz KFLS, baute am Mühlburger Tor ein Altenheim, errichtet für Pfründner und Taglöhner. Die Pfründner kauften sich mit ihrem Vermögen ein und hatten Einzelzimmer, die Taglöhner oder Armen wohnten in Vier-Personen-Sälen und mussten mitarbeiten. 1945 wurde das Haus durch Bomben zerstört.
Nach dem Krieg nahmen der Karlsruher Sozialbürgermeister und späterer Oberbürgermeister Otto Dullenkopf und sein Mitarbeiter Johannes Himmelsbach den Wiederaufbau an vielen Stellen der Stadt in Angriff: sechs Einrichtungen, die noch heute in Betrieb sind, entstanden. Mittlerweile betreibt die KFLS acht Häuser. Die beiden Akteure beschlossen nach dem Besuch einer Tagung in Düsseldorf 1968, auf der sie entsprechende Beispiele kennengelernt hatten, auf der Heimfahrt mit der Bahn, so etwas auch für Karlsruhe anzugehen: aktiv im Alter, eigene vier Wände, Kultur und Geselligkeit sowie ein Netz, wenn es nicht mehr so richtig gehen will. Tradition und Satzung ließen eine solch gehobene Einrichtung nicht zu, doch die KFLS war eine gute Plattform für den Verein Wohnstift Karlsruhe, der daraufhin gegründet wurde.
Heute noch bestehen enge Verflechtungen: satzungsgemäß ist der amtierende Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe Stiftungsratsvorsitzender und Mitglied des Vereins Wohnstift, der vorhergehende Bürgermeister ist Vorsitzender des Vorstands Wohnstift und der Vorsitzende des Wohnstifts ist Ehrenvorsitzender des Stiftungsrats.
Die Geschäftsführung ist jeweils für beide Institutionen tätig und sitzt – ebenso wie die Zentralverwaltung aller Häuser – in der heutigen Residenz Rüppurr im Erlenweg.
los geht’s
die Hochhäuser des Wohnstifts in Bau
Die Vorbereitungen
Dem Engagement Otto Dullenkopfs ist die wunderschöne Lage am Rande des Oberwaldes auf den Seewiesenäckern zu verdanken. Das im Jahr 1970 erworbene Grundstück hatte 34.260 m² und kostete 1,5 Mio. DM. Später wurde die Anlage auf ca. 40.000 m² um den Park und den Himmelsbachsee erweitert.
Der erste Spatenstich am 27. Februar 1970, die Grundsteinlegung am 17. Juli 1970 und das Richtfest am 20. Oktober 1970 waren Ereignisse, die durch die örtliche Presse werbewirksam publiziert wurden. Prospektmaterial half, den Neubau des Wohnstifts bekannt zu machen. Ebenso wurde ein Tag der offenen Tür veranstaltet, an dem bereits Musterappartements besichtigt werden konnten. Die Aufmerksamkeit war groß.
Die baulichen Maßnahmen gingen so schnell vonstatten, dass der von Anfang an genannte Einzugstermin 2. November 1971 dank aller am Bau Beteiligten eingehalten werden konnte. Im Nachhinein unvorstellbar.
Auch deshalb, da eine Anekdote aus dieser Zeit für Verzögerungen sorgte: Ein älteres Geschwisterpaar und eine weitere Person lebten mit ihren Hühnern in Baracken auf dem Gelände und wollten partout nicht ausziehen. Der Kaufpreis für die Hühner war für das Wohnstift nicht günstig! Aber die Baracken konnten dadurch geräumt werden. Das Geschwisterpaar wohnte dann viele Jahre in unserem Personalhaus, in einer Luxuswohnung, nach eigenem Bekunden. Der weiteren Person konnte auch eine kleine Wohnung in Rüppurr vermittelt werden.
Von Anfang an rechneten die Verantwortlichen damals mit Investitionskosten von über 30 Mio. DM, am Ende waren es etwa 34 Mio. DM.
Die Macher und Helfer
Zur Vorbereitung gründeten Otto Dullenkopf und Hans Himmelsbach in der Gründungsversammlung am 6. Februar 1969 mit weiteren 13 einflussreichen Karlsruhern den Verein Wohnstift Karlsruhe e. V.. Im Vorstand waren auch bekannte Finanzfachleute vertreten, denn man benötigte Kredite und Fachwissen für die Finanzierung des millionenschweren Projektes. Dafür berief man einen jungen Finanzarbeiter, der von Anfang an als Berater für Vorstand und Geschäftsführer tätig war, den Rahmen für das Budget erstellte und dann auch die Rechnung legte. Noch heute ist der Steuerberater und Buchprüfer Hansjörg Reiter beratend für das Wohnstift tätig. Für das Architekturbüro B. Sack, M. Zimmermann und P. Fritz war Wolfgang Herrmann als Bauleiter tätig. Auch nach seiner aktiven Laufbahn und in seiner Zeit als Bewohner des Hauses war er bis zu seinem Tod im Jahr 2020 weiterhin als beratender Architekt mit Wissen, Können und Fingerspitzengefühl für sein Wohnstift tätig.
die ersten Möbel kommen an
Jetzt war es soweit – und wie sah es aus?
Das Wohnstift wurde ein Prachtstück, beileibe kein Altersheim, sondern eher ein Hotel mit großem Hallenbad, Sauna und Massageabteilung, mit dem Joseph–Keilberth–Saal für große Veranstaltungen, mit einer Kapelle für Gottesdienste, einem Café mit Kegelbahn, einer Bankfiliale, einem Friseursalon und einem Lebensmitelgeschäft, dem heutigen ResidenzLädle. Und natürlich mit schicken Wohnungen, die man selbst möblieren konnte; es wurden 381 Appartements. Die Karlsruher waren stolz, viele meldeten sich an und mussten oft lange auf einen Einzug warten. Die Stiftsbewohner waren zufrieden, die Zahl der Beschwerden war sehr gering, das Lob ging weit hinaus. Prominente zogen ein, wie Oberbürgermeister von hier und von auswärts, Generäle oder eine Dame mit Heimweh, Lilly Lust, die wegen ihres berühmten Mannes Karlsruhe verlassen musste und im Alter von über 100 zurückkehrte.
Ein metallenes Dokument von 55×35 cm Seitenlänge; es zeigt erhaben in Großformat die Jahreszahl 1970 vor dem Hintergrund einer Fülle von teils lesbaren, teils kryptischen Zeichen: die bronzene Verschlussplatte unsers Grundsteins.
Wie ging es weiter?
Die Konzeption des Wohnstifts blieb bis heute bestehen. Einiges musste den Erfordernissen angepasst werden, wie beispielsweise die Aufstockung des Wohnbereichs Pflege, der Neubau einer zweiten Tiefgarage, der Umbau zweier Etagen zum Aktivierten Wohnen, weitere kleine und große Instandhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen.
Als im Jahr 2008 das zweite Haus des Wohnstifts Karlsruhe eröffnet wurde, brauchte man Namen des Zusammenhalts und der Unterscheidung: Aufgrund der Lage und des bereits geläufigen Namens Wohnstift Rüppurr bot sich Residenz Rüppurr an. Denn wer wohnte nicht gerne in einer Residenz? Wegen der Lage an einer der Strahlen des Schlosses des Hauses erinnerte man sich bei der Vergabe des Namens in der Nordstadt an den Stadtgrundriss und nannte sie FächerResidenz.
die Rampe zum Haupteingang damals…
…und heute
Wie ist es heute?
Natürlich müssen sich weiterhin Bereiche des Hauses dem Wandel und den Bedürfnissen der Bewohner und Interessenten anpassen. Auch gesetzliche Vorgaben müssen im Auge behalten werden.
Aufgrund der erhöhten Nachfrage nach größeren Wohnungen wurden einige Ein- zu Zwei-Zimmer-Appartements zusammengelegt. Aber nicht nur diese Appartements werden renoviert, sondern jede Wohnung wird vor Neubezug mit einem hohen Standard ausgestattet (Parkett- und Fliesenboden, Glasdusche, elektrische Rollläden und Markisen). Mittlerweile gibt es sogar einige Drei-Zimmer-Appartements. Insgesamt stehen im Jubiläumsjahr 341 Wohnungen zur Verfügung.
Im Bereich der stationären Pflege sind aktuell 19 Plätze in Einzelzimmern verfügbar. Im Jahr 2019 wurde zudem eine Tagespflege mit 24 Plätzen geschaffen. Einige Appartements wurden zu sogenannten Pflegehotels umgewandelt, um ein vorübergehendes Angebot in hotelähnlicher Unterkunft mit Option auf pflegerische Versorgung oder einfach nur ein Probewohnen zu ermöglichen.
Stark ausgebaut wurde die ambulante Versorgung unserer Bewohner. Der Ambulante Hausdienst begann 1997 mit den vorgeschriebenen drei Vollzeitstellen. Aktuell sind 76 Mitarbeitende beschäftigt, die eine Versorgung rund um die Uhr gewährleisten.
Baulich stehen immer wieder kleine und große Projekte an, um einen aktuellen Standard zu erhalten. Zuletzt wurden beispielsweise Lüftungs- und Brandmeldeanlagen installiert, die Wasserverteilung erneuert und ein Anschluss an die Fernwärme hergestellt. All dies dient der Sicherheit und natürlich auch dem Umweltschutz.
Die Bankfiliale musste leider schon vor einigen Jahren aufgrund einer Entscheidung der Sparkasse weichen. An dieser Stelle kann man sich jetzt im Vermietungsbüro zu allen Fragen rund um den Wohn- und Betreuungsvertrag beraten lassen.
Das Café wurde grundlegend modernisiert und wird nun in Eigenregie betrieben. Dies ermöglicht neben den altbekannten Veranstaltungen neue Möglichkeiten, wie die Durchführung von Grillabenden, Weinproben oder Cafékonzerten. Morgens kann man ein Frühstücksbuffet genießen oder abends ein à la carte Menü. Mittags kann man mit seinem Besuch im Café zu Mittag essen oder einfach nur Kaffee und Kuchen am Nachmittag genießen.
Wie geht es weiter?
Unser umfangreiches kulturelles und gesellschaftliches Angebot läuft seit den Impfaktionen im Wohnstift langsam wieder an. Trotz der Pandemie können Veranstaltungen, ein wöchentliches Angebot, wie Gymnastik oder Gedächtnistraining, und kleine Feste wieder stattfinden. Sektempfänge, große Feste und beispielsweise Ausflüge stehen hoffentlich bald wieder auf dem Programm.
Durch ständige Investitionen werden Ausstattung und Technik des Hauses immer auf einem guten und neuwertigen Stand gehalten. Vorstand und Geschäftsführung arbeiten konzeptionell eng zusammen, um auch zukünftig die hohe Qualität der Betreuung in der Residenz Rüppurr zu gewährleisten. Damit Sie auch weiterhin getreu unserem Leitsatz alle Facetten des Lebens genießen können.
Die obengenannten Berichte können Sie gerne unter residenzjournal@wohnstift-ka.com digital bei uns anfordern.